Die Texte zu den folgenden Auflistung der Kapellen wurden entnommen aus der Infoschrift zum Jubiläum „100 Jahre Pfarrkirche St. Willibrordus Nöthen 2013“

Hubertuskapelle

4. 1933 Der alte Plan, auf der dem Dorfe vorgelagerten Höhe am Wege nach Münstereifel die St. Hubertuskapelle zu bauen, nimmt endlich greifbare Formen an.

Der Vetter des Pfarrers, Kunstschlosser Heinrich Hecker aus Köln, der Bruder des bekannten Malers Peter Hecker und Architekt Klotz aus Köln nehmen sich dieser unserer Sorge an. Das tannenumhegte Plätzchen, das seinerzeit von dem Waldförster Mathias Schick aus Noethen angelegt wurde (dort sollte die Friedenseiche wachsen, die aber von rückziehenden deutschen Soldaten als junges Bäumchen versehentlich zu Brandzwecken verwandt wurde), ist bereits planiert und zurechtgemacht.
Juni 1933 Beginn mit dem Bau der Hubertuskapelle. Bildhauer Meller aus Köln stiftet uns das Hubertusrelief.
01.10.1933 Das Kapellchen ist fertiggestellt. Einweihung am Tag des Erntedankfestes.
03.11.1935 Am Hubertustage, am Fest unseres II. Kirchenpatrons, besuchen wir in gemeinsamer Prozession unser Hubertuskapellchen nach vorangegangener Nachmittagsandacht. Dort droben ist die Predigt in Gottes freier Natur und wir alle freuen uns des neuen Brauches.
Die damaligen Jagdpächter Heinrich Hecker und Willy Meller aus Köln finanzierten den Bau der Kapelle. Zum Bau der Kapelle, die nach den Plänen des Architekten Clemens Klotz aus Köln errichtet wurde, verwendete man den Sandstein unserer Heimaterde und Sand und Kalk und kerniges Eichen- und Tannenholz aus unserem Wald, was alles freudig und selbstverständlich geschenkt wurde.
Der Bildhauer Meller aus Köln stiftete das Hubertusrelief. Ein Kunstschmied fertigte handgetriebene Kerzenleuchter und das Dachkreuz an.
Erhalten geblieben ist die vom Kunstschmied Heinrich Hecker gefertigte Messingtafel (mit nebenstehendem Text). Das Kapellchen wurde Ende des 2. Weltkriegs von einrückenden amerik. Soldaten zerstört. Angeblich war der Text auf der Tafel der Grund der Zerstörung.
An der Außenwand der Pfarrkirche Nöthen erinnert ein Stein mit der Darstellung „Hubertus und die Hirscherscheinung“ an Pfarrer Mauß, der von 1930-1938 in der Pfarrgemeinde Nöthen tätig war.

Hubertus- u. Willibrorduskapelle „In der Buch“

Im Jahre 2005 entschlossen sich die in der Nachbarschaft des ehemaligen Kapellchens wohnenden Nöthener Bürger ein neues Kapellchen zu errichten, was schließlich auch geschah. So steht an fast gleicher Stelle das „2. Hubertuskapellchen.“

Am 13. August 2006 weihte Pfarrer Winfried Reidt die „Nachfolge-Kapelle“ der ehemaligen Hubertuskapelle zu Ehren des hl. Hubertus und des Pfarrpatrons St. Willibrordus. Die Kapelle misst im Lichten 2,75 x 4,00 m. Die Glocke wurde in der Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid gegossen. Der Altar wurde aus der Konviktkapelle in Bad Münstereifel übernommen. Fensterrahmen, Bänke und Tür stammen aus einem Kloster in Bonn-Beuel.

Antoniuskapelle in Kolvenbach

Toni Hürten führt in Band I seiner „Chronik Münstereifels in Daten“ unter dem 18. 1. 1690 an: „Die Jesuiten erbauen in der Kolvenbach auf ihrem Eigentum, dem Kapellenpesch, die St. Antoniuskapelle. An Sonn- und Feiertagen halten sie dort Christenlehre und heilige Messe ab.“ Woher der als sehr gewissenhafter Historiker und Heimatforscher bekannte Toni Hürten (verstorben 1978) diese Nachricht entnommen hat, konnte bisher nicht geklärt werden.

Das eindeutig belegte Datum der Baugeschichte der Kapelle findet sich in „Litterae annuae“ (Jahresberichte) der Jesuiten des Jahres 1711. Die Fundamente der Kapelle in Kolvenbach sind zusammengestürzt, sodaß die Katechese nun in der Scheune des Antoniushofes abgehalten wird.
Im gleichen Jahr wurde die Kapelle in der heutigen Form erbaut. Eine Akte des Stadtarchivs gibt sogar den Namen des Erbauers an: Ein Bruder des Jesuitenkolle-giums, Adam Jansen, hat die Kapelle aus Kollekten errichtet. Die Bürger aus Kolvenbach und Hohn haben unentgeltlich Hilfe geleistet. Auch das Jesuitenkollegium hat sich an den Baukosten beteiligt. Da die Nachricht aus dem Jahre 1767 stammt, ist nicht erwiesen, ob die heutige Kapelle an der gleichen Stelle wie ihre Vorgängerinnen steht.
1802 ordnete man Kolvenbach und Hohn der Pfarre Nöthen zu und wählte aus beiden Dörfern Männer in den Kirchenvorstand, der damals Kirchenrat hieß.
Bis 1907 bestattete man die Toten aus Kolvenbach und Hohn auf dem Friedhof in Nöthen, der heute Grünanlage am Kirchplatz ist. Im selben Jahr erhielt Kolvenbach einen eigenen Friedhof.
1968/69 vergrößerte man unter der Leitung des Architekten Josef Bischof aus Nöthen das Platzangebot in der Kapelle durch den Einbau einer Empore. Die Kapelle hat 60 Sitz- und 50 Stehplätze.
Das Standbild des hl. Antonius zeigt ihn im Mönchsgewand, in der rechten Hand ein Stab in T-Form, in der Linken ein aufgeschlagenes Buch. Antonius wurde der „Vater der Mönche“ genannt. 356 starb er im Alter von 105 Jahren, seine Reliquien ruhen in der Kirche zu Saint Julien in Arles.

Josefskapelle in Gilsdorf

Auch die Kapelle zu Gilsdorf war bis 1888 dem hl. Antonius dem Einsiedler geweiht.

Kapelle in Kolvenbach war, wählte man für die Gilsdorfer Kapelle den heiligen Josef als Schutzheiligen. Sie scheint mit dem Junker hof in Gilsdorf, der der jetzigen Kapelle in Gilsdorf gegenüber lag in Verbindung gestanden zu haben. Dieser Hof war Eigentum der Jesuitenpatres zu Münstereifel. In ihr fand dreimal im Jahre Gottesdienst statt, am Josefstage, an einem der Bittage und am Mittwoch nach dem Patrozinium der Pfarrkirche.
Das Prümer Urbar von 893 weist nach, dass die Abtei Prüm in Kelichesdorpht Besitz hatte.
1471 hieß der Ort Gilstorp

Friedens-/Marienkapelle Ecke Hohner Weg

Der Bau war ursprünglich eine Art Geräteschuppen des damaligen Bürgermeisters, welcher in unmittelbarer Nähe wohnte. Später ein Gerätehaus für die Bürgerwehr, aus welcher später die Feuerwehr entstand.

Zu der Zeit bestand die Ausrüstung der Feuwehr lediglich aus zahlreichen Eimern zur Brandbekämpfung und einigen Feuerhaken. Die Kapelle ist ein quadratischer Bau aus Bruchstein, deren Errichtung datiert man um 1750. Auf der 1950 angebrachten doppelflügeligen Türe steht der Spruch: „Regina pacis, ora pro nobis, Königin des Friedens, bitte für uns“. Auf dem Dach erhebt sich ein vergoldetes Kreuz, welches man von der Form her als Lothringer Kreuz bezeichnet. Die aus dem 18. Jhdt stammende Marienstatue besteht aus Lindenholz. Der Stifter Ferdinand Müller war mit einer jüdischen Frau verheiratet und hatte gelobt der Kapelle in Nöthen die Marienstatue aus dem 18. Jhdt. zu schenken, wenn seine Frau von der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verschont bliebe. Die Statue war während des Krieges im Nöthener Wald versteckt. Nach dem Kriege löste er sein Versprechen ein.
Der Text auf der der Rückseite lautet:
Der Friedenskapelle in Nöthen zugeeignet.
Ferdinand Müller sen. Bildhauer, Münstereifel, Mai 1947.

„Freunde der Marienkapelle“ finanzierten die Restaurierung der Statue. Die Rückseite und die Schlange unter den Füßen Marias waren verkohlt, nachdem sie von Flammen brennender Operkerzen erfasst worden waren.

Hubertuskapelle am Gilsdorfer Weg

Zwischen Nöthen und Gilsdorf steht die um 1896 unterhalb des alten Steinbruchs errichtete Kapelle, welche jedoch ursprünglich eine Marienkapelle war. 1962 wurde sie zur Amtszeit von Pfarrer Dr. Alexander Klein (1959-1985) in Hubertuskapelle umbenannt. Pfarrer Klein war ein leidenschaftlicher Jäger. Vor der Hubertuskapelle bliesen die Jäger hin und wieder das Eröffnungssignal zur Jagd.

Der Bau ist aus Nöthener Sandstein errichtet wie auch die Pfarrkirche. Die aus geschnittener Grauwacke bestehenden Bodenplatten wurde um 1970 von Nöthener Bürgern verlegt. Der damalige Jagdpächter Seifert hatte zur Beschaffung der Bodenplatten 600 DM gespendet.
An der westlichen Außenwand der Kapelle steht ein Stein, der mit den Jahreszahlen 893-1993 an die „1100-Jahr-Feier“ des Ortes Nöthen erinnert. Auf dem Stein erhebt sich ein schwarzes Eisenkreuz mit Korpus, das früher in der Nähe als Wegkreuz stand und bei der Flurbereinigung weichen musste.
Da es 1896 weder in den Akten der Pfarre Nöthen noch in der Niederschrift des Bürgermeisters einen Hinweis auf den Bau der Kapelle gibt, bleibt der Erbauer unbekannt.
Das Hubertusrelief ist eine Stiftung des damaligen Jagdpächters Ströhlein aus Gütersloh und wurde ebenso wie die beiden Figuren St. Brigida und St. Judas Thaddäus vom Bildhauer Franz Kött aus Schwerfen geschaffen.
Das Holzkreuz ist eine Stiftung von Josef Bützler als Dank für den überstandenen Zweiten Weltkrieg und die anschließende Kriegsgefangenschaft in den Jahren 1946/47.